Horst-Ulrich Mann, Doppelgänger seiner selbst, schrieb zeitlebens unter einer Tarnkappe. Sein Herausgeber Klaus Steintal hat sie gelüftet. Damit sehen wir einen literarischen „Kampfschweiger“ Gestalt annehmen, dessen Werk man manches nachsagen kann, nur keine Verwechselbarkeit.

Zu Lebzeiten firmierte er als Ulrich Horstmann (1949–2008), war aber der Sohn von Klaus Mann und der geheimnisvollen Unbekannten, die dieser eines Nachts im August 1948 in Amsterdam „mitgenommen“ hatte.

„Ulrich Horstmann kokettiert, wie Eingeweihte wissen, gern mit Todesanzeigen in eigener Sache. In seinen soeben unter dem Pseudonym Horst-Ulrich Mann und dem Titel ‚Kampfschweiger‘ erschienenen, brilliant schwarzhumorigen Gedichten lässt er sich – als illegitimen Spross der Familie Mann! – von seinem fiktiven Herausgeber zu Grabe tragen. Aber auch diese Postumität ist rein literarisch. Horstmann lebt – und schreibt.“ (Werner von Koppenfels, „Was von Schreiben bleibt“, in: Neue Zürcher Zeitung, 17. Dez. 2011).

Horst-Ulrich Mann– Gedichte 1977–2007:
Kampfschweiger
187 Seiten, Kart. 16,90 €
ISBN 978-3-941120-07-5

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